Der Nil zieht sich wie ein grünes Band durch Ägypten. Fraglos profitiert Ägypten von allen acht am Nil anliegenden Ländern momentan am meisten vom Nil, nicht zuletzt ob des gigantisch ausgedehnten Nil-Deltas. Diese Acht Länder haben sich Ende der Neunziger zu der Nil Basin Initiative zusammengeschlossen, doch die Stimmung ist alles andere als gut:
Representatives of upstream countries [Rwanda, Uganda, Kenya and others] said they were "tired of first getting permission from Egypt before using river Nile water for any development project like irrigation", as required by a treaty signed during the colonial era between Egypt and Britain in 1929.
Fefe verlinkt auf ein interessantes Interview, der auf die Tatsache hinweist, dass Ägypten in den kommenden Jahren unter massiver Wasserknappheit leiden wird. Das geht auf eine Vertragsunterzeichnung Burundis letzte Woche zurück:
Burundi has now joined Uganda, Rwanda, Tanzania, Ethiopia and Kenya in agreeing to the deal, which seeks to strip Egypt of its long-held rights to the Nile.
Wie krass sich die Situation daher für Ägypten (und besonders die großen Städte am Nil-Delta) zuspitzen wird, kann man daran erkennen, wie sehr sich die Ägypter momentan am Nilwasser bedienen:
Egypt’s 80 million inhabitants draw about 90 percent of their water needs from the Nile. Cairo maintains that, even by the favourable terms of current agreements, its water needs cannot be met by the Nile alone after 2017.
Es gibt so gut wie keine Ägypter, die nicht auf den Nil angewiesen sind:
[T]he Nile Valley and Nile Delta are the most important regions, being the country's only cultivable regions and supporting about 99% of the population ...
Wenn dieser Vertrag von den Ländern stromaufwärts ratifiziert wird, dann könnte das gut die Grundlage des ersten ernsthaften und in aller Öffentlichkeit ausgetragenen Wasserkrieges werden. – Im Gegensatz zu Gaza und der West Bank, wo die Intention Israels, den Palästinensern die Wasserzufuhr abzuschneiden, häufig vernachlässigt wird.