... was ich so im August gelesen habe, neben den beiden Suarez-Romanen.
Robert Cialdini: Influence, The Psychology of Persuasion, empfohlen bei Alternativlos 8, ein Klassiker für Vermarkter. Viele interessante Prinzpien, die u.a. Werbestrategien zugrunde liegen werden anhand guter Beispiele erklärt. – Janne Teller: Nichts, dessen deutsche Übersetzung erst jetzt, zehn Jahre nach der dänischen Erstveröffentlichung, erschienen ist. Zwar als Jugendroman gedacht, ist es auch für Ältere nett, auf einfache, praktische Weise über den im Buch dargestellten Nihilismus und dessen Gegner und Gegenargumente zu reflektieren. Zeitweise war das Buch an dänischen Schulen verboten – D. Johnson: Afrika vor dem großen Sprung, Auf knapp über 100 Seiten gibt der Autor des Kongo-Echos seine Einschätzung zur Zukunft Afrikas zum besten. Während ich manche seiner Voraussagen doch sehr optimistisch finde, ergibt sich nach dem Lesen insgesamt ein guter Überblick über aktuelle Probleme, aber vor allem auch Chancen Afrikas. – Bret Easton Ellis: The Rules of Attraction, lustig, wahr, um Längen besser als der gleichnamige Film zum Buch.
Dave Eggers: Weit gegangen, ist ein Buch über den Sudanesen Achak Deng, der seit seiner frühesten Kindheit zunächst innerhalb des heutigen Südsudan, später in Äthiopien und im Norden Kenias auf der Flucht war bzw. später in Flüchtlingslagern lebte. Knapp 800 Seiten stark ist die Geschichte, die erzählt wird; und doch kann man das Buch locker in zwei Tagen lesen, weil es so leicht und spannend zugleich geschrieben ist. Leseempfehlung!
Ayn Rand: Atlas Shrugged, habe ich heute morgen fertig gelesen. Meine Ausgabe ist knapp 1100 Seiten lang, allerdings bei 8-Punkt-Schrift, ohne nennenswerten Rand, schlecht gedruckt und gebunden. Aber immerhin, sechs Euro... – Ich war auf das Buch aufmerksam geworden durch den ersten Teil der Dokumentationsserie All Watched Over by Machines of Loving Grace, der im Wesentlichen Ayn Rand und die Implikationen ihrer Philosophie beleuchtet. Ohne viel nachzudenken habe ich mir das Buch bei Amazon geklickt, weil ich dachte, dass es bei dem Preis sicherlich nur eine kleine Broschüre wäre... Falsch gedacht. – Das Buch ist im wahrsten Sinne atemberaubend. Kein Kapitel ist unnötig, es fällt leicht, das Buch in einem Rutsch zu lesen. Die Rezeption des Buches spricht für sich. Manche Leute würden den Inhalt als "die absoulte Wahrheit" bezeichnen, Andere nur als "Kapitalismus-Geschwafel". Egal was man darüber denkt, das Buch polarisiert und regt zum Nachdenken an. – Das Buch stellt den Kampf zwischen einem unfair und uneffizient implementierten Sozialismus vs. Laissez-faire-Kapitalismus dar, oder einfacher gesagt, den Kampf zwischen Ich brauche vs. Ich kann. Rand ist eine Verfechterin rationaler Entscheidungen: dadurch werden die Gegenüberstellungen verschiedener Gedankenschulen im Buch leider immer schwarz-weiß dargestellt. Doch gibt es viele Elemente, die äußerst lehrreich sind: Das ständige I couldn't help it und Who am I to blame? gibt es genau so heute. Marode öffentliche Infrastruktur haben wir heutzutage noch viel mehr als früher (unter dem Deckmantel der Privatisierung, was aber in Rands Augen genau dem Reiten, bis der Gaul tot ist entspricht). Die voluntary compliance als maskierter Zwang. – An einigen Stellen scheinen meiner Meinung nach deutlich Nietzschesche Tendenzen durch: sowohl die Ideen, als auch die Form (vgl. John Galts Radioansprache und Zarathustras Reden). NB: Viele Rand-Anhänger behaupten, dass Rand schon zu Zeiten von The Fountainhead komplett mit der Philosophie Neitzsches gebrochen hatte. – Was auch immer dieses Buch nun für den Einzelnen bedeutet: Es ist unbedingt lesenswert, nicht nur ob der Tatsache, dass es auch wesentlich diejenigen beeinflusst hat, die uns beeinflussen (siehe auch).