Psst… He, Du! Bist Du auch auf der Suche nach einer Hausverwaltung, die sich einen Dreck um ihre Mieter kümmert? Nicht, dass es solche in Berlin nicht wie Sand am Meer gäbe … aber ich hätte da eine.
Ich weiß, über kaputte Heizungen bitchen ist bei noch über null Grad nachts nicht angebracht. Man kann ja immer noch warm duschen, wenn’s kalt ist. Leider funktionieren seit Donnerstag Nacht, also seit mittlerweile dreieinhalb Tagen, weder Heizung noch Warmwasser. Es ist mittlerweile auch wirklich kalt: Nach 10 Minuten Ringbahn-Fahren heute morgen – ich bin im Büro, auch wenn ich heute nicht arbeiten muss, einfach weil meine Finger zu Hause so kalt sind, dass ich nicht mehr vernünftig tippen kann – nach 10 Minuten in des S-Bahn war mir so warm wie seit zwei Tagen nicht mehr.
Der Hauswart ist wohl in im Urlaub in der Türkei. Angeblich kamen Freitags noch Heizungsmechaniker, die gesagt hätten, alles sei okay. Ein montagmorgentlicher Anruf bei der Hausverwaltung ergibt, dass sie wohl im Glauben waren, alles sei heile – wohl, weil sich kein Mieter gemeldet hätte. Was für eine irrige Annahme, dass sich Mieter melden würden, dass die Heizung immer noch nicht tut, ohne dass sie wissen, dass etwas passiert ist. Und um sowas zu prüfen, hat man einen Hauswart. Oder man ruft die Mieter an. Wie schwer kann’s sein.
Ich glaube aber, dass das kein Missverständnis, sondern Kalkulation. Und wir als Mieter haben uns da ganz simpel verarschen lassen: Zunächst mal sind wir an die Hausverwaltung gebunden, die aber nicht an uns. Bei so rasant steigenden Mieten ist die Hausverwaltung natürlich froh über jeden Mieter, der auszieht. Selbt die Kosten für einen Monat Leerstand wären innerhalb von weniger als einem halben Jahr wieder drin.
Die einzige Möglichkeit, die Hausverwaltung unter Druck zu setzen ist, eine Mietminderung vorzunehmen. (Man muss sich allerdings bewusst sein, dass auch das Probleme nach sich ziehen kann.)
Eine kleine Rechnung, ohne genaue Daten zu kennen: Bei 10 Parteien, die im Schnitt 800 Euro warm zahlen, beliefe sich eine Mietminderung von 100% für fünf Tage auf 5/30 * 10 * 800 ≈ 1.333 Euro. Davon könnte man zwei Heizungstechnikern sechs Stunden lang einen Notfall- und/oder Wochenendzuschlag von 100 Euro pro Techniker pro Stunde zahlen, und es wäre pronto-pronto erledigt.
Wie es aber gelaufen ist: Vermutlich hat niemand noch am Freitag per Einschreiben eine Mietminderung angedroht, erst recht nicht alle 10 Parteien gesammelt. (Ich kann das nicht machen, weil ich nicht mal Hauptmieter bin.) Aus purem Kalkül ist es für die Hausverwaltung also günstiger, die Heizung nicht zeitig reparieren zu lassen. Hah, man muss ja nicht mal für die Heizkosten zahlen in den paar Tagen!
„Wir hoffen, dass morgen oder übermorgen wieder alles in Ordnung ist.“ – Fuck you.
Update: Seit Donnerstag Abend, also am siebten Tag nach dem Ausfall, geht alles wieder.